Federleichte Fröhlichkeit

30.06.2021

Künstler zeigen beim „Musikalischen Sommer“ große Spielfreude. (Pforzheimer Kurier)

Harmonieren als Quintett: Gaby Pas-Van Riet, Sachiko Kobayashi, Mathias Neundorf, Tomoko Yamasaki, Chihiro Saito (von links) zaubern musikalische Glanzpunkte ins Kirchenschiff. Foto: Eva Filitz
Harmonieren als Quintett: Gaby Pas-Van Riet, Sachiko Kobayashi, Mathias Neundorf, Tomoko Yamasaki, Chihiro Saito (von links) zaubern musikalische Glanzpunkte ins Kirchenschiff. Foto: Eva Filitz

In der Lienzinger Frauenkirche hat das zweite Konzert des Festivals „Musikalischer Sommer“ stattgefunden. Trotz der schwierigen Corona-Bedingungen gelang es Peter Wallinger, Initiator und künstlerischer Leiter des Festivals, gefragte Künstler für Auftritte in der kleinen Frauenkirche zu begeistern. Besonders bemerkenswert war der Auftritt der renommierten Flötistin Gaby Pas-Van Riet. Die Musikerin ist Soloflötistin des SWR-Sinfonieorchesters Stuttgart, zu- dem musiziert sie als Soloflötistin mit dem Bayreuther Festspielorchester und den Berliner Philharmonikern. Neben ihr an den Pulten saßen die Streicher des Lotus String Quartetts. Mit der Frauenkirche sind sie bestens vertraut, begeistern sie doch schon seit 2008 mit regelmäßigen Auftritten das Lienzinger Publikum.

Wie könnte ein Sommertag fröhlicher beginnen als mit Mozarts Flötenquartett D-Dur, Köchelverzeichnis 285 ? Ein virtuos gestaltetes beschwingtes Allegro, gefolgt von einem träumerisch schwebenden Adagio mit strahlenden Kantilenen der Flöte, untermalt mit hingetupftem Pizzicato der Streicher. Mit tänzerischem Schwung und viel Elan wechselten transparent ausgestaltet die Themen zwischen den Akteuren. Ein rundum gelungener Einstand.

Virtuosität trifft auf Ausgewogenheit

Auch ohne preisgekrönte Flöte überzeugten die vier Musiker mit Schuberts Streichquartett Es-Dur, op. 125 Nr. 1 mit ihrem harmonischen Zusammenspiel, sie intonierten dabei sehr abwechslungsreich. Antonin Reicha, ein böhmischer Komponist und Zeitgenosse Beethovens, setzte mit seinem Quintett A-Dur, op. 105 den Schlusspunkt. Dominierte im Allegro zunächst die Violine, regierte dann die Flöte mit jubelndem Klang. Mit großer Spielfreude präsentierten die Musiker ein beseeltes Andante. Ein Menuetto zauberte Lächeln in die Gesichter im weiten Rund. Das Cello mit warmen vollem Ton konnte Seelentrost sein, die Flöte in ihrer besonderen Klangfarbe dazu ein bezaubernder Kontrast. Die Zuhörer dankten für dieses Sonntagsgeschenk mit langem Beifall. Und Peter Wallinger überreichte jedem Künstler eine Rose, edel wie die Musik in dieser wunderbaren Konzertstunde.

(Pforzheimer Kurier vom 30.06.2021, Text und Foto: Eva Filitz)