Sechs Matineen locken in die Frauenkirche

Mühlacker-Lienzingen. Im malerischen Ambiente der spätgotischen Lienzinger Frauenkirche am Rande des Naturparks Kraichgau-Stromberg entfaltete sich in mehr als vier Jahrzehnten die von Peter Wallinger initiierte und organisierte Konzertreihe „Musikalischer Sommer“ zu einer festen und beliebten Instanz im kulturellen Leben der Region. Jahr für Jahr lockt das kleine aber exquisite Festival Klassikfreunde auch aus der weiteren Umgebung nach Lienzingen. Fein aufeinander abgestimmte Programme, ausgeführt von namhaften Ensembles und Solisten, aber auch von hochbegabten Nachwuchstalenten sind ebenso Anziehungspunkte wie die hervorragende Akustik der mit kunsthistorisch bedeutsamen Malereien und Steinmetzarbeiten ausgestatteten Frauenkirche und machen die Konzertreihe zu einem musikalischen Kleinod und Forum der Begegnung mit überregionaler Ausstrahlung.

Den Konzertreigen eröffnet am Sonntag, 9. Juni um 11 Uhr das ALLIAGE Quintett in der Besetzung vier Saxophone und Klavier mit einer pikanten Auslese an Werken, die das mit mehreren ECHO Klassik Preisen ausgezeichnete Ensemble seit seinem Debut vor 25 Jahren in der Frauenkirche zum Erklingen brachte. Aus seinem einzigartigen, weit gefächerten Repertoire lässt das Ensemble unter dem Motto „À la recherche du temps perdu“ Werke von Mendelssohn bis Bernstein und Bizet Revue passieren.

In der Matinee am Sonntag, 23. Juni werden vier junge, hochtalentierte Musikerinnen zu hören sein, die mehrfach nationale und internationale Preise errangen. Mit dabei ist die 16-jährige Cellistin Anna Meipariani, deren faszinierende Musikalität und Spielfreude das Lienzinger Publikum schon 2022 und 2023 bewundern konnte. Ebenso die 18-jährige Geigerin Marie Helling, die ja letztes Jahr nach dem Gewinn eines Wettbewerbs in London und dem nachfolgenden Engagement als Solistin in Tschaikowskys Violinkonzert ihr Lienzinger Debut absagen musste. Zusammen mit den Pianistinnen Clara Mandler und Anna Ulmschneider werden die jungen Künstlerinnen mit drei großen Werken der Musikliteratur von Beethoven, Brahms und Szymanowski zu erleben sein.

Eine spannende Programmfolge mit Werken von Schubert, Weinberg, Schostakowitsch und Nielsen bringt die „sueddeutsche kammersinfonie bietigheim“ am Sonntag, 7. Juli um 11 Uhr zu Gehör. Mit der Primgeigerin des renommierten Eliot Quartetts Maryana Osipova als Solistin und Simon Wallinger am Dirigentenpult prägen zwei aufstrebende Musikerpersönlichkeiten die diesjährige Sommerliche Serenade.

Das weltweit konzertierende Lotus String Quartet, das zu den treuesten Gästen der Lienzinger Klassikreihe zählt und immer wieder großartige Glanzpunkte mit Werken aus seinem immensen Repertoire zu setzen vermochte, spielt am Sonntag, 21. Juli um 11 Uhr drei Streichquartette von Mozart, Beethoven und erstmals von Schumann.

Die LIENZINGENAkademie, seit 2018 beheimatet im akustisch einzigartigen Raum der Frauenkirche, entwickelt dort jedes Jahr aufs Neue interessante musikalisch-szenische Konzertformate.
Elf ambitionierte Musiker – darunter ein Bandoneónist –, Sänger und Schauspieler aus Europa und darüber hinaus widmen sich in diesem Jahr „María de Buenos Aires“, der einzigen Oper des großen Tango-Komponisten und -Erneuerer Astor Piazzolla – als „Tango-Operita“ in Kammerfassung zu hören in der Sonntagsmatinee am 8. September.

Mit den beiden Quintetten op.77 mit Kontrabass und op.81 mit Klavier von Antonín Dvořák, beschließen Mitglieder des renommierten Freiburger Barockorchesters, am Sonntag, 15. September um 11 Uhr den Lienzinger Musiksommer 2024. Der international erfolgreiche, junge Pianist Wataru Hisasue ergänzt das Programm mit den vier späten Klavierstücken op.119 von Brahms.

Der Vorverkauf läuft. Kartenbestellungen nimmt das Sekretariat „Musikalischer Sommer“ unter Telefon 07043/958393 oder per E-Mail an susanne@boekenheide.net entgegen.
Weitere Informationen unter www.muehlacker-klassik.de/musikalischer-sommer.

(Mühlacker Tagblatt vom 20.04.2024, Text: pm, Fotos: privat)