28.07.2023
Formation bereichert seit Jahren das Programm der Konzertreihe „Musikalischer Sommer“. Beethoven und Brahms im Angebot. (Mühlacker Tagblatt)
Mühlacker-Lienzingen. Für die vierte Lienzinger Matinee innerhalb der Konzertreihe „Musikalischer Sommer“ war Kammermusik vom Feinsten angekündigt – und den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern war damit nicht zu viel versprochen worden. Zu Gast war das „Lotus String Quartet“ mit Sachiko Kobayashi und Swantje Asche-Tauscher (beide Violine), Tomoko Yamasaki (Viola) und Chihiro Saito (Violoncello), das seit Jahren die Klassikreihe in der Frauenkirche bereichert.
Den Auftakt bildete laut Mitteilung Hugo Wolfs „Italienische Serenade“, ein entzückendes, kleines Meisterwerk, vorgetragen von den vier Musikerinnen molto vivo und in heiterer Gelöstheit. Dann habe es eine erste „Gipfelbesteigung“ für Musiker und Publikum mit Beethovens Streichquartett op. 59 Nr.3 gegeben. Für damalige Zeitgenossen sei das Werk, mit dem der Komponist erstmals die intime Welt der Kammermusik verlasse, nicht durchweg verständlich gewesen, doch für heutige Ohren offenbare sich hier in faszinierender Weise die enorme Gestaltungskraft des reifen Beethoven.
Nach der Pause wurde Brahms’ erstes Streichquartett op. 51 Nr.1 geboten. Wie „Inseln der Ruhe“ seien in der Wiedergabe des Quartetts die klangschön zelebrierten Mittelsätze im Kontrast zu den fast schon orchestralen, schnellen Rahmensätzen erklungen. Das Publikum sei begeistert gewesen und habe sich als Zugabe den langsamen Satz aus Mendelssohn Bartholdys Streichquartett op. 44 Nr. 1 „erklatscht“. pm
(Mühlacker Tagblatt vom 28.07.2023, Text: pm, Foto: privat)